Ich hatte ja in dem Bericht "Das Vogelbad ist eröffnet" angekündigt, von Zeit zu Zeit berichten zu wollen, was sich alles so in und um den Teich herumtreibt.

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Bis jetzt (Mitte April 2025) hat sich noch nicht so viel getan, wie ich gehofft habe. Insbesondere scheinen die Amphibien den Weg zum Teich noch nicht gefunden zu haben, obwohl selbst beim Nachbarn in seinem Goldfischteich ein einsamer Frosch quakt. Aber es war auch ein sehr trockenes Jahr, und die Amphibienwanderung hat nicht oder nur verschleppt stattgefunden. Aber einige Gäste sind trotzdem erschienen:

DSCF0571Am häufigsten besuchten die Elstern den Teich zu ausgedehnten Badeparties. Oben im Bild haben sich noch einige Dohlen dazu gesellt. Aber auch andere Vögel kommen vorbei. DSCF0715

Die Amseln nehmen ebenso wie die Elstern am liebesten ein gepflegtes Sitzbad. Hier fliegt auch gerade eine gehörnte Mauerbiene vorbei, die aus einer der zahlreichen im Garten verteilten Nisthilfen geschlüpft sein könnte.

DSCF0283Auch der Grünspecht lässt sich häufiger im Garten blicken, scheint aber im Gegensatz zu Elster und Amsel eher wasserscheu zu sein. Gelegentlich taucht er einmal kurz den Schnabel in den Teich, lässt sich aber sonst kaum von seiner Suche nach in der Erde nistenden Ameisen ablenken. Mir soll's Recht sein; zu Ameisen habe ich ein äußerst gespanntes Verhältnis, weil sie häufig Blattläuse kultivieren, ihre Flügel abkneifen und sie in die jungen Pflanzen (insbesondere meine Obstbäume) setzen, um sie zu melken.IMAG8584

Andere gefiederte Gäste waren die obligatorischen StadttaubenDSCF0800, die ich auch bislang nicht im Wasser beobachten konnte. Sie watscheln lieber über die Wiese und suchen - wonach eigentlich? Das ist mir eigentlich nie richtig klar geworden. Körner liegen in unserem Garten allerhöchstens unter der Futtersäule, aber sicher nicht um den Teich. Und badend habe ich die Gartentauben noch nicht gesehen - ganz anders, als bei uns zu Hause, wo sie sich gerne mit einem gekonnten Plumps in die Vogeltränke fallen lassen, die kaum größer ist als sie selber, und dabei das ganze Wasser herausspritzen.

Im Winter ließ sich auch einmal eine DSCF0525Rabenkrähe zum Eislaufen auf unserem Teich nieder, und in der Nacht schaut gelegentlich das DSCF0065KaninchenDSCF0410 am Teich vorbei, bevor es sich in die hintere Gartenecke verdrückt, um unserem Mangold einen Besuch abzustatten.

Ein wenig ausführlicher möchte ich mich noch einmal zu den Elstern auslassen. Nicht nur, dass diese in großen Schwärmen einfallen und anscheinend auch gerne mal mit zweifelhaften Absichten an allen meinen Grünpflanzen herumzupfen. Elstern haben eine ganze Reihe unangenehmer Eigenarten, mit denen sie aus jeder gepflegten (Garten)-WG herausfliegen sollten:
Zuallererst: Was in Gottes Namen treibt sie eigentlich dazu, die Namensschilder von meinen Pflanzen auszurupfen und im Garten zu verstreuen? in meinem Garten gibt es viele Schilder, weil ich 1) einen hochkomplexen Anbauplan verfolge (siehe den Artikel über Mischkultur). Und 2. pflanze ich häufig nach der Methode "Eichhörnchen": In die Erde buddeln und vergessen. OhneSchilder bin ich aufgeschmissen. Auf jeden Fall: Elstern mögen keine Schilder. Niemals! Wenn ich sie einstecke, rupfen sie die Schilder wieder raus. Stecke ich die Schilder am nächsten Tag wieder in die Erde, fliegen sie am Tag darauf an anderer Stelle duch den Garten. Stecke ich sie nochmals wieder ein, landen sie im Teich. Elstern sind erfinderisch - erfinderischer als ich zumindest.

DSCF0052Dann gibt es einen weit verbreiteten Irrtum im Gartenfachhandel: Irgendjemand kam auf die Idee, tennisballgroße Fettkugeln mit eingebackenen Körnern "Meisenknödel" zu nennen, wahrscheinlich weil Meisen so klein und niedlich sind. In Wirklichkeit sind es Elsternknödel. Kaum fülle ich den Knödelspender auf und drehe im den Rücken zu, stürzen sich die Elstern auf das Futter und lassen nicht eher davon ab, als bis der Knödel pulverisiert am Boden liegt. Meisen werden so lange noch nicht einmal in die Nähe gelassen. Der Futterspender wird häufig genug dabei so heftig attackiert, bis er zu Boden fällt.

DSCF0796Auch in anderer Hinsicht gestalten Elstern den Garten - vor allem den Teich - um: Damit die Pflanzen nicht wegschwimmen und sich erst einmal verwurzeln können, hatte ich ja eine Böschungsmatte in den Teich gelegt. Leider besteht diese aus Naturfasern - wobei weniger die "Natur" das Problem ist, als die "Fasern". Anscheinend eignet sich nichts so gut zum Bau eines Elsternnestes, wie die Fasern von Böschungsmatten. Was die sprichwörtlich diebischen Elstern nur irgendwie aus der Matte rupfen können, wird abtransportiert. Oftmals entwickeln sich sogar wilde Zänkereien um die traurigen Überreste meiner armen gerupften Böschungsmatte.

IMAG0052Und zu schlechter Letzt machen die Elstern auch vor dem Schlamm im Teich nicht Halt. Auch dieser wird ausgebuddelt und auf Nimmerwiedersehen fortgetragen. Zuerst habe ich hier noch auf einen Zufall gehofft, aber einige Quellen im Internet bestätigen: Auch den Lehm verwenden die Elstern gerne zum Nestbau. Meine Pflanzen haben ihrer Meinung nach mehr als genug davon.

 

Mitte April 2025 haben sich auf ein Mal die Elstern in den Vordergrund gedrängt - nicht nur sprichwörtlich, indem sie sich am liebsten direkt vor die Kamera setzen, nein sie bevölkern auch so den Garten und klauen was nicht niet- und nagelfest ist zum Nestbau.DSCF0482 kl
Besonder hat es ihnen anscheinend der Lehm angetan, der beim Aushub des Teichs übrig geblieben ist, und aus dem ich eine lockere Mauer aufgeschichtet habe, in der eigentlich Insekten nisten sollten.

Unten sieht man die beiden Dohlen "Ernie und Bert", wie sie sich mit großen Lehmstücken, die original wie Cookies aussehen, aus dem Staub machen. Ich fürchte, die Insekten werden auf den Lehm weitgehend verzichten müssen.

DSCF0836 kl

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