You Only Live Twice
You Only Live Twice (Nancy Sinatra)
You only live twice, or so it seems
One life for yourself, and one for your dreams
You drift through the years and life seems tame
Till one dream appears and love is its name
And love is a stranger who'll beckon you on
Don't think of the danger or the stranger is gone
This dream is for you, so pay the price
Make one dream come true, you only live twice
And love is a stranger who'll beckon you on
Don't think of the danger or the stranger is gone
This dream is for you, so pay the price
Make one dream come true, you only live twice
Songwriter: John Barry / Leslie Bricusse Songtext von You Only Live Twice © Sony/ATV Music Publishing LLC
Dieser gerne als belanglos betrachtete Songtext - noch dazu der Titelsong eines gleichnamigen James Bond Filmes - war lange Zeit das Hauptmotto meiner Hompage.
Persönliche und berufliche Neuanfänge haben mir, und sicher Dutzenden bis Hunderten anderer Homepageautoren, diese Titelwahl einmal nahe gelegt. (Es kam sogar zu Schriftwechseln mit Wildfremden, die sich mir anvertrauten und ihre Lebensgeschichte erzählten, weil sie über Ihr Lebensthema "You Only Live Twice" auf meine Seite gestoßen waren.)
Die Ursache dafür, dass dieser Titel auch noch nach 20 Jahren seine Bedeutung für mich bewahrt hat, liegt tiefer.
Als "You Only Live Twice" , gesungen von Nancy Sinatra, die gerade ein halbes Jahr jünger als meine Mutter war, 1967 in die Charts kam, dürfte ich davon kaum etwas mitbekommen haben, aber Anfang der 70er entdeckte ich den Plattenspieler meiner Eltern. Neben den Beach Boys, den Monkees, einzelnen Stücken Sidney Bechets und Brechts Dreigroschenoper mit der Musik von Weil ergriff mich Nancy Sinatras Musik, von dem aufrührerischen "These Boots Are Made for Walkin", das Auftaktfanfare der Sexuellen Revolution hätte sein sollen, aber doch nur eine Hymne des Vietnam-Kriegs wurde, über das melancholische, aber verhalten optimistische "You Only Live Twice", bis hin zu der existentiellen Resignation von "My Elusive Dreams".
Dieses knappe Dutzend Schallplatten drückte das gesamte Spektrum meiner spätkindlichen Empfindungswelt aus - sicher nicht zufällig mehr melancholisch als optimistisch geprägt. Und diese Platten wurden auch die Brille, durch die ich später das Leben meiner Eltern als von mir unabhängiger Individuen wahrzunehmen begann.
Jetzt ist meine Mutter schon viele Jahre tot, und immer noch frage ich mich, was sie an dieser Musik ergriffen hat, was wohl ihr "zweites Leben" war, nach dem sie sich sehnte, und das sich vielleicht nie für sie erfüllt hat.
Ein gutes Lied stellt eine Frage, die einen Menschen ein ganzes Leben nicht loslässt.
Und eine gute Frage sucht keine Antwort, sondern weist eine Richtung.
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